Infos und Tipps für einen erfolgreichen Stillbeginn

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Frischgebackene Mütter haben häufig die Vorstellung, dass Stillen etwas Gegebenes ist und „frau das von sich aus sofort kann“. Stillen ist jedoch vielmehr etwas, das man im sozialen Umfeld durch Nachahmung erlernt bzw. durchaus auch üben muss.

Um jungen Müttern den Einstieg zu erleichtern, bekommen Sie nach der Geburt wertvollen Input vom Krankenhauspersonal oder Ihrer betreuenden Hebamme. Welche Tipps Sie hier bekommen, hängt ganz von Ihrer individuellen Situation ab.Ganz besonders wichtig ist aber, dass Sie sich insbesondere in den ersten Wochen viel Zeit und Ruhe gönnen, damit Sie und Ihr Baby sich kennenlernen können. Denn diese Anfangszeit mit Ihrem Baby ist – bezogen auf das Stillen – dazu da, eine ausreichende Milchmenge zu etablieren. Stillen folgt dem System von Angebot und Nachfrage: Je mehr Muttermilch Ihr Baby trinkt, desto mehr bildet Ihr Körper nach.

Wie oft muss mein Baby trinken, um gut zuzunehmen?

Wenn Ihr Baby da ist, wird das Krankenhauspersonal oder Ihre betreuende Hebamme das Stillen begleiten und den Gewichtsverlauf Ihres Kindes dokumentieren. In den ersten Tagen ist eine Gewichtsabnahme des Neugeborenen zu erwarten, sollte jedoch einen bestimmten Schwellenwert nicht unterschreiten. Bei zu starkem Gewichtsverlust oder zögerlicher Zunahme muss das Stillmanagement genauer betrachtet werden, um eine adäquate Gewichtszunahme sicherzustellen.

Zu empfehlen ist viel direkter Hautkontakt und Stillen nach Bedarf mindestens acht Mal in 24 Stunden, besser zehn bis zwölf Mal. Um eine ausreichend hohe Stillfrequenz sicherzustellen, raten wir insbesondere in der ersten Zeit davon ab, Schnuller zu nutzen. 

Tatsächlich sind manche Kinder mit Schnuller so zufrieden, dass sie ihren Hunger regelrecht verschlafen. Außerdem ist das Saugmuster am Schnuller oder der Flasche ein anderes, sodass es bei der Nutzung während der Stillzeit zu Problemen kommen kann (nicht muss). Im Verlauf der Stillzeit verändert sich Ihre Muttermilch vom Kolostrum (der ersten Milch nach der Geburt, die Ihr Baby erhält) zur Übergangsmilch und schließlich zur reifen Muttermilch. So wird Ihre Milch stets an die Bedürfnisse Ihres rasch wachsenden Babys angepasst und Sie können beruhigt sein, dass Ihr Baby alles bekommt, was es braucht.

Schmerzen beim Stillen sind nicht normal!

In der Stillberatung hören wir oft, dass Mütter Schmerzen beim Stillen ihres Babys haben, was in Folge leider häufig auch der Grund für verfrühtes Abstillen ist. Deshalb ist es uns besonders wichtig zu betonen, dass Schmerzen beim Stillen nicht normal sind! Auch wenn es anfänglich zu einer gewissen Empfindlichkeit der Brustwarze beim Ansaugen kommen kann, sollten Sie sich Hilfe suchen, wenn Sie echte Schmerzen verspüren.

Es gibt viele mögliche Gründe, warum Sie beim Stillen Schmerzen haben, darunter eine falsche Anlegetechnik, Auffälligkeiten im Mund Ihres Babys, Entzündungen und Vieles mehr. Es ist wichtig, dass Sie sich in solch einem Fall rasch qualifizierte Hilfe suchen. Gerne begeben wir uns mit Ihnen auf Ursachenforschung, um das bestehende Problem zeitnah zu lösen und Ihnen ein entspanntes Stillen zu ermöglichen.

4 Tipps für einen guten Stillstart:

  1. Stillen Sie Ihr Baby nach Bedarf, je häufiger, desto besser – mindestens acht Mal in 24 Stunden sollten es anfangs unbedingt sein. Denken Sie daran, zu Beginn der Stillzeit stets beide Brüste nacheinander anzubieten, um die Milchbildung optimal anzuregen. Ihr Baby darf sich richtig satt trinken und selbst die Stillmahlzeit beenden.
  2. Probieren Sie die verschiedenen Stillpositionen aus, die Sie durch die betreuenden Fachpersonen kennengelernt haben, und achten Sie dabei stets auf Bequemlichkeit. Durch den Wechsel der unterschiedlichen Positionen wird Ihre Brust gut entleert, die Milchbildung angeregt und Sie erlangen Sicherheit und Routine beim Stillen.
  3. Richten Sie sich in der ersten Zeit einen gemütlichen Ort mit ausreichend Kissen ein, um dort entspannt stillen zu können. Je entspannter Sie sind, desto besser wird Ihre Milch fließen. Oxytocin (das „Kuschelhormon“) wird benötigt, um den Milchfluss in Gang zu bringen. Dieses besondere Hormon ist jedoch sehr scheu und kann am besten in entspannter Atmosphäre ausgeschüttet werden und so seine Wirkung entfalten.
  4. Denken Sie an Snacks und etwas zu Trinken für sich selbst. Insbesondere in den ersten Wochen mit Ihrem Baby werden Sie viel Zeit für die Ernährung Ihres Kindes aufbringen – das ist vollkommen normal und auch gut so. Ihr Kind wird satt und zufrieden sein, aber bitte seien Sie mit sich selbst genauso fürsorglich. Eine Flasche Wasser, ein Teller Obst, eine Schale Nüsse oder ähnliches in Reichweite sind hier genau das Richtige.

Wir hoffen, dass Ihnen diese Tipps die erste Zeit mit Ihrem Baby bereits ein bisschen erleichtern – wenn Sie aber nach wie vor Fragen oder Probleme beim Stillen haben, nehmen wir uns gerne im Zuge einer Stillberatung Zeit, genauer auf Ihre Situation einzugehen.

Wir alle im Team der Kindergesundheit Wels haben reichlich Erfahrung im Bereich Stillen und beraten Sie gerne. Im Zuge Ihrer Ausbildung zur Still- und Laktationsberaterin (IBCLC) hat sich Frau Dr. Burger weiter in das Thema Stillen und Säuglingsernährung vertieft und hilft Ihnen bei speziellen Fragen und komplexeren Anliegen gerne persönlich weiter.

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